Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Das Baugebiet „Am Kreuz“ in Riedstadt-Erfelden wird zusammen mit der HLG als Energie-Plus Siedlung entwickelt. Der Magistrat wird aufgefordert, umgehend mit der HLG Gespräche zu führen, welche Maßnahmen hierzu zu treffen sind. Spezifisch möge der Magistrat sich – in Abhängigkeit von den mit der HLG zu führenden Gesprächen – bei der LandesEnergieAgentur (LEA) um Förderung für ihr Energiekonzept zur Umsetzung einer Plus-Energie-Siedlung bemühen.
Begründung:
Plus-Energie bedeutet, dass in einem Quartier oder Ortsteil bilanziell – also summarisch über ein ganzes Jahr betrachtet – mehr erneuerbare Energie produziert wird, als die Bewohner selbst verbrauchen. Da die erneuerbare Energie nicht lastgerecht – also dann, wenn sie benötigt wird – anfällt, werden Speichermedien eingesetzt.
Die HLG hat federführend mit 8 Hessischen Kommunen Energie-Plus-Siedlungen ge-plant. Zuletzt hat die Gemeinde Erzhausen sich abschließend mit breiter Mehrheit hierzu entschlossen. Da die HLG für das Baugebiet „Am Kreuz“ beauftragt wurde, den Kauf der Grundstücke abzuwickeln, halten wir dies für eine gute Gelegenheit, für die zukünftigen Eigentümer, Bewohnerinnen und Bewohner dieses Gebietes ökologisches und wirt-schaftliches Wohnen zu ermöglichen.
Den höheren Anfangsinvestitionen, die beim Bau eines Plus-Energie-Hauses bzw. einer Plus-Energie-Siedlung anfallen, stehen im späteren Betrieb deutliche Einsparungen – vor allem durch geringere Energiekosten – sowie eine Attraktivitätssteigerung des Gebietes gegenüber. Plus-Energie auf Siedlungsebene ist wirtschaftlicher als auf Gebäudeebene, da Synergieeffekte effektiv genutzt werden können. Beispielsweise können große zentrale Langzeitwärmespeicher eingesetzt werden, die für einzelne Gebäude nicht wirtschaftlich wären. Ein Neubaugebiet von vornherein als Plus-Energie-Siedlung zu konzipieren, ist zudem wesentlich günstiger, als ein bestehendes Quartier im Nach-hinein umzurüsten. Insbesondere Gebiete im ländlichen Raum – mit in der Regel mehr Dachflächen pro Person für Solaranlagen und mehr Gartenflächen für oberflächennahe Geothermie – sind für Plus-Energie privilegiert. Die dezentrale erneuerbare Energiever-sorgung liegt auch in den Händen der Hauseigentümer. Sie bietet – u.a. durch den Einsatz von Speichertechnologien – langfristig deutliche Einsparungen, Preis- und Versorgungssicherheit sowie eine zusätzliche Einnahmequelle für die Eigentümer.
Zwar können derzeit keine weiteren Kommunen in das seit fast zwei Jahren laufende Programm „HLG Plus-Energie-Siedlungen“ aufgenommen werden. Aber Kommunen können durch die LandesEnergieAgentur (LEA) Unterstützung auf ihrem Weg zu einer Plus-Energie-Siedlung erhalten und eine Förderung für ihr Energiekonzept beantragen. Diese ist unabhängig von der Teilnahme an dem Modellprogramm möglich und kann über die Energierichtlinie (Teil II Nr. 4) beantragt werden.
Weitere Informationen:
https://www.hlg.org/kommunen/plus-energie-siedlung/
https://www.energieland.hessen.de/foerderung (Text Energierichtlinie)
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